Parkinson verstehen: Was steckt hinter der Krankheit und wie entsteht sie?
Parkinson oder Morbus Parkinson ist eine degenerative Nervenkrankheit des Gehirns. Die Erkrankung sorgt für eine Störung der Kommunikation zwischen Nervenzellen in bestimmten Teilen des Gehirns. Betroffen ist vor allem das Kontrollzentrum, das für motorische Fähigkeiten zuständig ist. Morbus Parkinson wird meistens im Alter von 50- 60 Jahren diagnostiziert und gilt als unheilbar. Doch wie entsteht Parkinson eigentlich?
Eine genaue Ursache für die Entstehung von Morbus Parkinson ist bislang unbekannt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass eine Mischung aus verschiedenen Faktoren die Chance auf eine Parkinson- Erkrankung stark erhöht. Darunter fallen vor allem Kopfverletzungen, Hirntumore oder auch ein Schlaganfall. Auch erbliche Faktoren können eine Rolle spielen.
Die Rolle von Botenstoffen im Gehirn
Wenn wir verstehen wollen, wie Parkinson entsteht, müssen wir uns zuerst ansehen, welche Rolle Botenstoffe im Gehirn einnehmen.
Damit grundlegende Funktionen des Nervensystems erfüllt werden können, kommunizieren im Gehirn ununterbrochen Netzwerke von Nervenzellen (Neuronen) miteinander. Diese sorgen für die Verarbeitung von Reizen und Sinneseindrücken oder auch die Steuerung des Bewegungsapparates. Die relevanten Informationen dafür werden als elektrische Signale innerhalb der Nervenzellen weitergeleitet und schließlich zum Zielorgan (z. B. der Muskulatur) weitergegeben.
Für die Weitergabe dieser Informationen zwischen den einzelnen Nervenzellen werden Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, benötigt. Diese sind unerlässlich dafür, dass die Informationsweitergabe reibungslos funktioniert. Kommt es zu Störungen innerhalb dieser Systeme, treten verschiedene Erkrankungen auf. Eine davon kann Morbus Parkinson sein.
Wie entsteht Morbus Parkinson?
Wenn ein Mensch also an Morbus Parkinson erkrankt, ist die Ursache dafür ein Absterben bestimmter Nervenzellen im Gehirn, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Diese Nervenzellen liegen in der sogenannten schwarzen Substanz (Substantia nigra) im Gehirn. Dort wird Dopamin gespeichert und bei Bedarf freigesetzt.
Warum es zum Absterben der Zellen kommt, ist bisher wissenschaftlich noch nicht bekannt. Man spricht daher bei Parkinson auch vom idiopathischen Parkinson-Syndrom (IPS). Idiopathisch bedeutet „ohne bekannte Ursache“.
Verschiedene Parkinson-Syndrome
In 70-80 Prozent der Fälle ist die Ursache für eine Parkinsonerkrankung nicht erkennbar. Hier sprechen wir von einem idiopathischen Parkinson-Syndrom.
Ein ähnliches Erkrankungsbild mit bekannter Ursache wird als „sekundäres Parkinson-Syndrom“ bezeichnet. In diesem Fall ist eine andere primäre Erkrankung dafür verantwortlich, dass die typischen Parkinson Symptome auftreten.
Zu den primären Erkrankungen zählen unter anderem Entzündungen, Vergiftungen (z. B. mit Kohlenmonoxid), Hirntumore oder traumatische Hirnschädigungen.
Zusätzlich gibt es auch noch eine genetisch bedingte Form des Morbus Parkinson, die sich bereits vor dem 40. Lebensjahr bemerkbar macht. Diese tritt in etwa 5-10 Prozent der Fälle auf und wird auch juveniles Parkinson-Syndrom genannt.
Eine frühe Diagnose ist entscheidend
Mit dem Rückgang der Dopamin-produzierenden Nervenzellen treten früher oder später die typischen Parkinson-Symptome auf: Muskelzittern (Tremor), Verlangsamung der Bewegungen (Bradykinese), Versteifung der Muskulatur (Rigor) sowie Gang- oder Gleichgewichtsstörungen (posturale Instabilität).
Während des anfänglichen Verlaufs der Krankheit treten Symptome meistens schleichend und in leichter Ausprägung auf. Daher ist eine frühzeitige Diagnose von Morbus Parkinson oft schwer möglich. Je früher die Erkrankung jedoch diagnostiziert wird, desto besser können Spätsymptome und der Verlauf der Krankheit verzögert werden.
Im späteren Verlauf können neben der stärkeren Ausprägung motorischer Symptome auch verschiedene nicht motorische Symptome wie Fehlfunktionen des vegetativen Nervensystems (Harnprobleme, Sexualprobleme, Speichelfluss) hinzukommen. Im Laufe von Morbus Parkinson können Betroffene außerdem unter neurologischen Veränderungen wie einer Demenz leiden.
Möchten Sie mehr über Morbus Parkinson und Therapiemöglichkeiten wissen? Dann lesen Sie gerne hier weiter.