Wie wirkt sich die Erkrankung auf das familiäre und soziale Umfeld aus?

Sprecher:
Dr. Dieter Volc, Parkinson Experte

Parkinson betrifft zwar einzelne Personen, aber die Auswirkungen betreffen auch das Familiensystem oder das Partnersystem. Pflegende Angehörige nehmen sich oft sehr zurück und auf sich selbst wenig Rücksicht, kümmern sich nicht um die eigene Gesundheit und nicht um die eigenen Freizeitinhalte. Das ist etwas, das wir auch von ärztlicher Seite immer unterstützen müssen. Es gibt aber auch von außerhalb Unterstützung. Selbsthilfegruppen, die neuen Medien, Psychologen, Lebensberater bieten verschiedene Programme an, um hier besser mit der Krankheit fertigzuwerden. Es ist ganz wichtig, dass sich Angehörige mit anderen Angehörigen austauschen, weil sie hier viele Tipps bekommen können und Unterstützung bekommen können um selbst mit der Erkrankung ihres Partners oder ihrer Partnerin besser fertig zu werden.

 

 

Inwiefern kann das Umfeld den Betroffenen mit der Krankheit unterstützen?

Sprecher:
Dr. Dieter Volc, Parkinson Experte

Eine positive Zuwendung schadet bei keiner chronischen Erkrankung, so auch nicht beim Parkinson. Es ist ganz besonders wichtig die Partner und die Familie miteinzubeziehen. Diese Menschen müssen auch wissen was Parkinson ist, wie man damit umgeht und was auf sie zukommt. Eine gute Familiensituation ist hier ganz besonders wichtig zur Unterstützung der Betroffenen. Andererseits sollte man dem Betroffenen nicht alles abnehmen. Jede Bewegung, die man selber macht, jede Entscheidung, die man selber fällt, erhält die Eigenständigkeit und das ist besonders wichtig. Ein zweiter großer Faktor ist die soziale Zuwendung. Wir wissen heute, dass die soziale Interaktion der wichtigste Faktor in der Demenzvermeidung ist und das spielt bei Parkinson auch eine ganz große Rolle.